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DiP-Verbundprojekte und Koordinierungsstelle gehen an den Start

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Modellregion der Bioökonomie zur Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt“ – kurz DiP – geht an den Start. Ab April 2024 nehmen 19 Verbundprojekte des DiP-Konsortiums ihre Arbeit auf. Übergreifendes Ziel des DiP-Konsortiums ist es, in der Kohlefolgeregion im südlichen Sachsen-Anhalt eine Modellregion für eine digitalisierte, klimaneutrale und wettbewerbsfähige Bioökonomie zu schaffen, welche sich durch wissenschaftliche Exzellenz, innovative Industrien und attraktive Arbeitsplätze auszeichnet.

Involviert in die DiP-Verbundprojekte sind mehr als 40 Partnerinstitutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft – neben der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) regionale Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, regionale Unternehmen und zum Teil überregionale Partner. Die DiP-Koordinierungsstelle – unter Leitung von DiP-Co-Sprecher Prof. Dr. Klaus Pillen, Professor für Pflanzenzüchtung – ist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) angesiedelt.

Die Verbundprojekte lassen sich thematisch in drei sogenannte „Leuchttürme“ einordnen: a) „Wertschöpfungsketten landwirtschaftlicher Kulturpflanzen“ (Getreide und Stroh, Zuckerrübe, Erbse), b) „Nachhaltige und klimaresiliente Anbausysteme zur Erzeugung biobasierter Rohstoffe“ (Agroforst, Hanf und Superfood) und c) „Wertschöpfungsketten Sonderkulturen“ (Wertstoffe aus pflanzlichen Reststoffen, Sonderkulturen, Arznei- und Gewürzpflanzen, Potentialanalysen). Das DiP-Konsortium umfasst zudem drei Nachwuchsgruppen (NWG) und ein Projekt zur „Begleitforschung“. Dieses soll als integrale, projektbegleitende Maßnahme die Nachhaltigkeit und Sozioökonomie der DiP-Modellregion sowie der einzelnen Verbünde untersuchen und in enger Zusammenarbeit mit der DiP-Koordinierungsstelle den Transfer, die Normierung und die Nachhaltigkeit der geförderten Vorhaben bewerten.

Die 19 DiP-Verbundprojekte im Überblick:

  • Liglue – „Formaldehydfreie Bindemittel auf Basis biobasierter Ligninpolymere“
  • ZaZiki – „Zukunftsfähige Anbausysteme Zuckerrübe – Innovationen und künstliche Intelligenz“
  • LeFOS – „Gewinnung von Levanen und Fructo-Oligosacchariden des Levantyps aus Reststoffen der Zuckerrübenverarbeitung“
  • DiPisum – „Digitalisierungsgetriebene Entwicklung Sachsen-Anhalts zu einem Innovationszentrum für Erbsenzucht, -anbau und -verwertung
  • MAGDI – „Magnetresonanz für die Digitalisierung der Pflanze“
  • SMART Agroforst – „Digitalisierung zur Förderung der Etablierung von Agroforstsystemen auf der Landschaftsebene als Beitrag zur Klimaresilienz Süd-Sachsen-Anhalts und Dekarbonisierung seiner chemischen Industrie“
  • iQ-Hanf – „Digitalisierungen im Qualitätsmanagement der Nutzhanfwertschöpfungskette“
  • SuSaKlim – „Superfood aus Sachsen-Anhalt – Klimaangepasste Fruchtfolgen im ökologischen Landbau und Entwicklung von digitalen Wertschöpfungsketten zur Vermarktung“
  • Tres2Cera – „Ceramide – von Obstreststoffen zu biobasierten Gesundheitsprodukten“
  • BioCasNavi – „KI-Plattform für die schnelle Erstellung biokatalytischer Kaskaden für innovative Bioprozesse“
  • NA-WIR – „Neue Arzneipflanzen und Wirkstoffe aus Sachsen-Anhalt“
  • HyperSpace – „Digital unterstützte Erweiterung der bioökonomischen Wertschöpfung aus der Arzneipflanze Johanniskraut (Hypericum sp.)“
  • OptiLamia – „Optimierung von Lamiaceen, einer Gruppe von Arznei- und Gewürzpflanzen, für den Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion bis zur Verarbeitung zu medizinischen Produkten und Nahrungsmitteln in Sachsen-Anhalt“
  • DiPlanD – „Nachhaltig erzeugtes veganes Vitamin D3 und Cholesterol aus Nierembergia repens“
  • PhosFect – „Nachhaltige Produktionstechnologien für verbesserte, phospholipid-basierte Transfektionsagenzien“
  • NWG DIAMANT – „Digitale Methoden für die angewandte Präzisionsgenomik, Netzwerkanalyse und Technologieentwicklung zur Förderung der pflanzenbasierten Bioökonomie“
  • NWG FaiReSyst – „Nachhaltige Nutzung von Feldrainen für klimaresiliente Agrarökosysteme in Süd-Sachsen-Anhalt“
  • NWG PhenoPren – „Nachhaltige Produktionssysteme für wertvolle prenylierte Naturstoffe auf Basis phenolischer Agrar- und Forstreststoffe“
  • BegleitDip – „Begleitforschung der Digitalisierung pflanzenbasierter Wertschöpfungsketten zur Entwicklung eines partizipativen und lernenden Nachhaltigkeits-Monitorings“


Das DiP-Konsortium wird in einer ersten Förderphase (04/2024 – 12/2028) für rund fünf Jahre mit voraussichtlich >45 Millionen Euro vom BMBF gefördert.

Hintergrund: Im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Umsetzung des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt. Das Land hatte in seinem Strukturentwicklungsprogramm Mitteldeutsches Revier in Sachsen-Anhalt die Bioökonomie und die Digitalisierung als wesentliche Technologiefelder und Treiber für den dazu notwendigen Strukturwandel identifiziert.

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