Digital unterstützte Erweiterung der bioökonomischen Wertschöpfung aus der Arzneipflanze Johanniskraut (Hypericum sp.).
Ziel des HyperSpace-Vorhabens ist es, das bioökonomische Potential der Arzneipflanze Hypericum perforatum L. (Johanniskraut) und verwandter Arten auf verschiedenen Ebenen zu entwickeln. Dies umfasst die Identifizierung von neuen Genotypen, Genen, Enzymen, Wirkstoffen und Funktionen, die zur industriellen Produktion von höherwertigen Johanniskrautextrakten aber auch definierten Inhaltsstoffen und prenylierten Derivaten anderer Naturstoffe genutzt werden können. Die geplante Erschließung erfolgt auf der Grundlage der einzigartigen Sammlung von Johanniskräutern des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK).
Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum L.), das vorrangig zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird, aber auch antibakterielle, krebshemmende und anti-Demenz-Eigenschaften besitzt, zählt zu den wichtigen Sonderkulturen in Sachsen-Anhalt.
Das Vorhaben kombiniert die Expertise unterschiedlicher Fachdisziplinen Sachsen-Anhalts und involviert Metabolitencharakterisierung (Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie, IPB), Genomanalyse, Transkriptomik, Entwicklungsbiologie und Kultivierung von Johanniskraut (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, IPK), Digitalisierung der Prozesse (Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg, MLU) sowie die sozio- und technoökonomische Evaluierung der Produkte (Fraunhofer IMW). Neben Hypericum-spezifischen Erkenntnissen und Produkten wird weiterhin die Etablierung einer neuen Technologie (SpaceEx) zur räumlich aufgelösten Erfassung von gewebespezifischen Genexpressionsmustern, neuer Agrobacterium-Stämme für die funktionelle Genvalidierung in Pflanzen und einer innovative Plasmid-Sequenzierungsmethode erwartet, die perspektivisch in ein Start-up für Synthetische Biologie in Sachsen-Anhalt münden sollen.
Das Projekt HyperSpace soll somit sowohl den Standort Sachsen-Anhalt für den Anbau, die Züchtung und Forschung im Bereich Arzneipflanzen stärken als auch die stofflich-chemische und biochemische Nutzung und Verarbeitung von pflanzlichen Wirk- und Wertstoffen fördern.
Ansprechpartner:in
Dr. Katrin Franke
Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB, Halle/Saale)
E-Mail: kfranke@ipb-halle.de
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